MS - „Vera, noch ein Bier bitte!“ - Ein Satz, welcher für gewöhnlich an der Hauptversammlung des TV Näfels im Restaurant Schützenhof des Öfteren zu hören ist. Nicht in diesem Jahr. Der von den Turnenden liebevoll genannte „Schütz“ ist geschlossen, eine Versammlung der Mitglieder nicht möglich. Weitere Ausführungen dazu sind nicht nötig. Der Situation zum Trotz: Beim TV Näfels wurde dennoch abgestimmt.

Bereits im November letzten Jahres entschied der Vorstand rund um Präsident Stephan Felder, die Abstimmung der HV brieflich beziehungsweise online durchzuführen. Dazu erstellte Felder eine Broschüre mit sämtlichen Details zum Vereinsjahr und den Traktanden, welche zur Abstimmung standen. Das 17 Seiten starke Dokument liess bei den Vereinsmitgliedern keine Fragen aufkommen. 

49 Turner gaben anschliessend bis zum Abend des 22. Januar ihre Stimme ab. 

Der Inhalt der Geschäfte war dabei weit weniger ausserordentlich als die Art und Weise der Stimmabgabe. 

Das wichtigste zusammengefasst: Neu im Verein aufgenommen wurden Sven Kleinlaut, Lukas Zahner und Silvan Kummer. Neu zählt der TV Näfels 97 Mitglieder, davon 47 aktive. Weiter wurde von den Turnern ein Startbeitrag für ein Truner-Chränzli gesprochen, welches der TV Näfels gemeinsam mit den Turnerinnen und dem Damen Turnverein fürs kommende Jahr plant. Die Realisierung, Fortschritte und Durchführung dieses Anlasses werden allerdings klar von der Situation diktiert.

Der gesamte Vorstand stellte sich für ein weiteres Jahr zur Verfügung und wurde wiedergewählt. Für Präsident Stephan Felder startet somit das zweite Amtsjahr. Dass die Hauptversammlung auch in den kommenden Jahren über den brieflichen Weg oder online stattfindet, hofft der 31-jährige nicht: „Es wäre schön, wenn sich die Turnenden im nächsten Jahr wieder wie gewohnt versammeln könnten. Das gesellschaftliche beisammensitzen hat eine Jahrelange und schöne Tradition.“

Die Zeit wird zeigen wie schnell und inwiefern auch das Vereinsleben wieder so sein wird, wie es zuvor war. Beim TV Näfels ist man bereit und gewillt, sobald als möglich wieder zu den ursprünglichen Taten zurück zu kehren.