Von Marc Schneider - Eine Teilnahme am Stafettenabend ist für viele Glarner Turnvereine so sicher wie das Amen in der Kirche. So auch für den TV Näfels. Anders als in der Kirche spielt es für den Stafettenabend allerdings eine Rolle, wie gut Petrus aufgelegt ist. Schnelle Stafetten sind beim Sprinten im Regen gewiss nicht gleich zu erreichen, wie bei schönem Wetter. Und wer an die Stafettenabende in der Vergangenheit denkt, der erinnert sich an so manch eine Durchführung, bei der die äusseren Bedingungen alles andere als optimal waren. In diesem Jahr war das Wetter für einmal schlicht perfekt.  Dem TV Näfels verhalfen diese Bedingungen allerdings nicht zum gewünschten Exploit. Wenigstens vermochte der Näfelser Nachwuchs zu überzeugen.

Rund 20 Grad Aussentemperatur, ein wolkenfreier Himmel und der wunderbare Blick auf das Glarner Bergpanorama: So lässt sich die Ausgangslage am ersten Freitag im September auf der Sportanlage Buchholz in Glarus zusammenfassen. Mit gespitzten Nagelschuhen im Gepäck reiste ein Grossteil der 14-köpfigen Näfelser Delegation mit dem Velo nach Glarus. Vorab war es schwierig zu beurteilen, wie es um die Chancen auf ein Podest für die Rautidörfler an diesem Abend stand. Ziel war es, sich bei der 4 x 100m Staffel für den Final zu qualifizieren und dann um einen Podestplatz zu sprinten. Eines der drei gestarteten Teams erfüllte zumindest den ersten Teil dieses Ziels: Mit einer Zeit von 48.88 Sekunden reichte es als sechstes von insgesamt 18 (!) Teams in den Final. Dort verpasste das stärkste Näfelser Team aber das Podest mit 48.92 Sekunden um rund 1.5 Sekunden. Bei der Pendelstafette viel das Verdikt gar noch deutlicher aus: Mehr als drei Sekunden fehlten auf das drittplatzierte Oberurnen. Den erhofften Podestplatz hätten sich die Näfelser dann noch in der GLTV-Stafette erkämpfen können. Dieses Vorhaben gelang nur knapp nicht: Mit einer soliden Zeit von 2:17:42 Sekunden landeten die Glarner Unterländer auf dem undankbaren vierten Platz. 

Von einer besseren Seite zeigte sich dafür der Näfelser Nachwuchs. Die Knaben traten mit zwei Teams in der Kategorie 6 x 40m x 2 an. Das Jüngere Team der Näfelser klassierte sich hierbei in ihrer Kategorie (US1) auf dem 1. Platz. Wäre den älteren der Näfelser Jügeler nicht ein Fehler unterlaufen, hätten sie sich in ihrer Kategorie (US2) ebenfalls zum Sieger gekrönt. So reichte es "nur" für Platz 3. Eine tolle Leistung des Nachwuchs des TV Näfels.

Dass es dem TV Näfels an einem Stafettenabend nicht auf das Podest reicht, gab es in der Vergangenheit auch schon. Dies kam allerdings äusserst selten vor. Ein Generationenwechsel vor einigen Jahren unterbrach die vorgegangenen und konstanten Top-Leistungen. Abschliessend lässt sich nach dem Stafettenabend in diesem Jahr sagen, dass das Potenzial beim TV Näfels vorhanden ist, an eben diese Leistungen mit Podestplatzierungen aus der Vergangenheit anzuknüpfen. Was in diesem Jahr ein Grund für den fehlenden Erfolg sein könnte: Mangelnde Disziplin. Das Training für den Stafettenabend ist eine Teamarbeit, welche auf Fleiss aufbaut. Natürlich ist der Zeitpunkt des Trainingsbeginns nach den Sommerferien jeweils kein einfacher. Und dennoch scheint das Erfolgsrezept auf der Hand zu liegen: Effizientere Trainings im nächsten Jahr und dann wieder angreifen. Sollte dies nicht ausreichen, stehen dann in einigen Jahren die schnellen Jugi-Knaben von diesem Jahr in der Pole-Position, um das Blatt wieder zu Gunsten des TV Näfels wenden zu können.

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